Seniorenausflug Gisikon vom Mittwoch, 14. September 2022
Bei herbstlichem Wetter trafen wir uns um 08.00 Uhr beim Parkplatz Feldhof zu unserem Ausflug in die UNESCO Biospähre Entlebuch nach Marbach. Bei der im September eröffneten Bergkäserei Marbach wurden wir freundlich empfangen und konnten bei einer gemütlichen Kaffeerunde feine Käsespezialitäten des Betriebes degustieren.
Auf dem Durchgang durch die Erlebniskäserei wurde der Käsereibetrieb dargestellt und wir erhielten einen spannenden Einblick in die Käseproduktion. Es werden Käse mit speziellen Rezepturen produziert und so stehen wahre Delikatessen im Verkaufsladen zur Auswahl. Spannend ist auch, dass ein Büffelmilchkäse nicht gefälscht werden kann, denn nur Büffelmilchkäse hat eine rein weisse Farbe. Nach einem kurzen Spaziergang setzten wir uns im Restaurant Sporting zu einem feinen Mittagessen. Bei gemeinsamem Plaudern, Schmunzeln und Lachen genossen wir den Austausch und pflegten die Kontakte.
Am Nachmittag fuhr uns der Bus auf den Wasserbüffel-Zuchtbetrieb von Bruno Renggli in Marbach. Bei der Ankunft erblickte man gleich wie die mächtigen Tiere im Sumpf suhlen und sich vergnügen. Herr Renggli erzählte uns mit grosser Empathie von seinen Tieren. Immer wieder verwies er auf die Feinfühligkeit der Tiere hin und betonte, dass der Umgang mit Büffeln viel gegenseitigen Respekt benötigt. Die Tiere sind immer stärker und grösser als ihr Meister und können ihren Unmut auch zeigen, sie sind immer in Bewegung und aktiver als eine Kuh. Viele seiner Büffel sind älter als 20 Jahre und erbringen trotzt ihres Alters noch ihre Leistung. Die Tiere sind eigenständig und lassen sich nicht immer melken oder im Alter von ungefähr neun Jahren macht jeder Wasserbüffel für sich ein "Sabbatical" d.h. wirft kein Kalb und kann nicht gemolken werden.
Wie kommen aber die Wasserbüffel ins Entlebuch?
Heidi und Christian Jaun übernahmen die Dorfkäserei Wald bei Schangnau (BE) und erwarben im Jahr 1996 15 Wasserbüffel aus Rumänien mit dem Ziel, in Schangnau die italienische Spezialität Büffelmozzarella zu produzieren. Dies war ein schwieriges Unterfangen, da die italienischen Büffelmozzarella-Produzenten ihr Rezepturen nicht freigaben. Nach langem Pröbeln und viel Geduld gelang ihnen nach einiger Zeit die Spezialität herzustellen. Schon bald war die Nachfrage nach dem speziellen Mozzarella so gross, dass weitere Bauern ihren Betrieb auf Büffelhaltung umstellten. Die Milchproduktion der Büffel ist saisonal sehr unterschiedlich und ist nicht deckungsgleich mit dem Konsumverhalten der Konsumenten. Damit die Marktnachfrage auch im Sommer gedeckt werden kann, wird die Büffelmilch auf den Bauernbetrieben eingefroren und kann so im Sommer zu Käse verarbeitet werden.
Herr Renggli erzählte weitere Eigenheiten seiner Büffel und wir hätten noch lange zuhören können, doch es wurde Zeit, um weiterzugehen. Ein kleiner Spaziergang entlang des Schonbachs führte uns nach Wiggen. Dort wartete unser Buschauffeur auf uns führte uns sicher zurück nach Gisikon.